Gedanken und Aktivitäten in Zeiten der Coronakrise

Collage zur Landtagsarbeit

Die Coronakrise trifft uns alle. Viele von uns sogar besonders hart. Man kann in diesen Tagen nicht oft genug den Hut ziehen vor all den Menschen, die dafür sorgen, dass es läuft. Egal ob Pflegekraft, Kassierer, Erzieherin, Ärztin, LKW-Fahrer oder Bäckereifachverkäuferin.

Euch allen gilt nicht nur Dank und Applaus, sondern ich hoffe auch, dass wir aus dieser Krise alle lernen werden. Es geht auch, aber nicht nur um gerechte Entlohnung, wofür wir nicht nur am 1. Mai kämpfen. Der längst überfällige Tarifvertrag Soziales ist da nur ein Beispiel. Es geht aber auch um etwas anderes Wesentliches. Ein freundliches Lächeln beim Bezahlen an der Tankstelle, das „Vielen Dank“ an der Kasse oder den Paketzusteller zu grüßen, sollte für uns alle selbstverständlich sein – und zwar unabhängig von einem Virus.

Die Corona-Pandemie hat starke, für viele sogar komplette Veränderung des Alltags mit sich gebracht. Ich denke dabei nur mal an die fehlende Kinderbetreuung oder an Menschen, die davon abhängig sind, dass für sie eingekauft wird und viele mehr. Klar ist aber auch, dass es Bereiche gibt, die unter den Maßnahmen mehr leiden als andere. Vor allem geht es um die Branchen, die ohne Kontakt zwischen Menschen kaum oder nur schlecht funktionieren. Die Gastronomie, der gesamte Kulturbetrieb, der Sport sind nur einige Beispiele. Viele Menschen wenden sich daher an meine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat, der SPD-Landtagsfraktion und natürlich auch an mich. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Deutschland, vor allem auch in Niedersachsen alles Erdenkliche tun, um angemessen auf diese für uns alle neue Lage zu reagieren. Ministerpräsident Stephan Weil und die gesamte Regierung tun dies für Niedersachsen, aber auch bei uns vor Ort wird gemeinsam hart daran gearbeitet, gut und vor allem transparent zu reagieren. Viele Entscheidungen fallen schwer, müssen aber getroffen werden.

Klar ist, dass es sich um eine weltweite Pandemie handelt, einen Virus, zu dessen Eindämmung uns allen die Erfahrung fehlt. Natürlich zieht man besser Epidemiologen, Virologen und Mediziner zu Rate, als sich auf gefühlte Meinungen zu verlassen. Dafür geht es um zu viel – um Menschenleben! Das zeigen die vielen Tote weltweit. Bilder wie aus Bergamo, New York und vielen anderen Städten weltweit machen zutiefst betroffen.

Hier bei uns wird versucht mit der notwendigen Verantwortung, Wege aus dieser Krise zu finden. Vor allem immer vor dem Hintergrund das richtige Maß zwischen den gebotenen Einschränkungen, Lockerungen von Maßnahmen, die Wiederaufnahme von Wirtschaft und bestimmter Bereiche des öffentlichen Lebens unter besonderen Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen zu finden.

Brandgefährlich sind die vielen Verschwörungstheorien, die derzeit kursieren. In einer Krise auf Spaltung zu setzen, ist das letzte was wir jetzt gebrauchen können! Den Urheberinnen und Urhebern, aber auch allen, die diese verbreiten, wünsche ich mir sich in die Lage von chronisch Kranken, Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen zu versetzen. Auch ihr müsst helfen mit und euren Teil beitragen indem ihr solidarisch seid. Umso schneller können einschneidende Maßnahmen auch wieder zurückgenommen werden.

Die „normale“ Arbeit in Hannover für unsere Stadt in der Landtagsfraktion, den Arbeitskreisen, Ausschüssen und im Plenum, verlagert sich teils auf ellenlange Telefonkonferenzen oder erst jetzt allmählich wieder auf wenige Präsenssitzungen unter klaren Maßnahmen und Abständen. Was uns allen ja leider komplett fehlt, sind die Versammlungen, Treffen, Veranstaltungen in Delmenhorst, die gerade auch für mich extrem wichtig sind. Sie sind deshalb wichtig, weil ich dort unheimlich viel für meine Arbeit mitnehme. Gerade aus dem direkten Kontakt zu den Menschen. Der fehlt auch mir am meisten. Telefonate ersetzen keine persönlichen Gespräche!

Die Entwicklungen in den letzten Wochen haben auch meinen Alltag auf den Kopf gestellt. Mich erreichen seit Wochen tagtäglich zig Delmenhorsterinnen und Delmenhorster mit ihren ganz konkreten Anliegen. Von der Altpapierentsorgung über Fragen zur Notbetreuung von Kindern, die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz über teil komplexe Fragen zu Erlassen bis hin zu nachvollziehbaren, knallharten Sorgen um die Aufrechterhaltung des eigenen Betriebs mit allem, was daran hängt.

Ganz deutlich möchte ich machen, dass ich natürlich nicht in allen Fällen helfen kann. Aber ich verspreche, dort Hilfestellungen zu leisten, wo ich es kann. Ein ganz besonderer Dank vor allem auch an mein Team, dass teils auch aus dem Homeoffice heraus dafür sorgt, dass wir bei all den Anfragen und Vorgängen den Überblick behalten!

Ich wünsche euch allen, dass wir weiterhin so solidarisch und gut füreinander einstehen, wie wir das in Delmenhorst bislang getan haben -mit viel Einsatz, Kreativität und Zusammenhalt.

Unterstützt euch weiter gegenseitig, aber auch die Geschäfte und Betriebe, die Gastronomen, Künstlerinnen und Künstler und alle anderen bei uns vor Ort.
Ich freue mich auf die Zeit „nach Corona“!

Euer Deniz Kurku