Der SPD-Arbeitskreis Verbraucherschutz tagte vergangenen Dienstag nicht wie gewohnt im Niedersächsischen Landtag, sondern an einem außergewöhnlichen Ort: Die Parlamentarier reisten nach Bad Bodenteich in der Lüneburger Heide, um dem Bio-Landbaubetrieb von Henning Bauck einen Besuch abzustatten. Der Marktbeschicker des Wolfsburger Wochenmarktes präsentierte den Landespolitikern sein Gut und diskutierte mit ihnen über die Herausforderungen regionaler Fleischproduzenten. Organisiert hatte den Besuch Immacolata Glosemeyer, die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Auf einer Fläche von 290 Hektar hat der Landwirt seine Vision einer artgerechten Nutztierhaltung realisiert. Auf dem Biogut sind rund 60 verschiedene Nutztierrassen beheimatet, darunter amerikanische Präriebisons, ungarische Steppenrinder sowie Davidhirsche. Der Grund für den Besuch des Arbeitskreises war die Aufdeckung mehrerer Schlachthofskandale wie beispielsweise in Oldenburg oder Bad Iburg.
„Wir wollten uns ein ideales Beispiel für artgerechte Nutztierhaltung ansehen“, erklärte der Delmenhorster Landtagsabgeordnete Deniz Kurku. „Das Biogut Bauck praktiziert den kompletten Kreislauf ursprünglicher Landwirtschaft.“ Die Tiere verbringen ihr ganzes Leben ununterbrochen auf dem Landbaubetrieb und alle tierischen Produkte finden einen sinnvollen Verwendungszweck. Bauck betonte, er sei darauf bedacht, nachhaltig und umweltschonend zu wirtschaften. Da Familien und Schulklassen oft den Hof besuchen würden, habe Lisa Krüger ein pädagogisches Konzept für ihn entwickelt.
In ihrer Funktion als Verbraucherschutzsprecherin beschäftigt sie sich aktuell unter anderem mit der Entwicklung der deutschen Fleischindustrie. „Bei den Verbrauchern muss zweifelsfrei Klarheit darüber herrschen, woher das Fleisch auf ihren Tellern stammt. Zudem müssen wir ein Auge darauf haben, dass in Niedersachsen Tierschutzstandards nirgendwo unterlaufen werden. Es freut mich, dass die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Anfang des Jahres mit der Fleischindustrie einen Vertrag geschlossen hat, der eine Kameraüberwachung in Schlachthöfen vorsieht“, sagte Deniz Kurku.