Der Film „Utøya 22. Juli“ von Regisseur Erik Poppe konkurrierte bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin um den goldenen Bären und konnte den Score Bernhard Wicki Preis in Bronze beim 29. Internationalen Filmfest Emden-Norderney gewinnen. Im Oldenburger Kino Casablanca fand in der vergangenen Woche in Kooperation mit den Jusos Weser-Ems ein Special Screening des Films statt.
„Das wirst du nie verstehen. Hör mir einfach zu!“ Mit diesen eindringlichen Worten und durchdringendem Blick wendet sich die Hauptfigur Kaja, scheinbar mahnend, an die Zuschauerinnen und Zuschauer. Obwohl das Publikum bald darauf feststellt, dass Kajas Worte einem Telefonat mit ihrer besorgten Mutter gelten, ist der Rahmen für die folgenden 72 Minuten gesetzt. 72 Minuten – so lange wütete der norwegische Rechtsterrorist, Anders Behring Breivik, auf der Insel Utøya und ermordete dabei 69 Menschen. Die Ermordeten von Utøya waren allesamt Sympathisantinnen und Sympathisanten der jungsozialistischen AUF, einer befreundeten Organisation der SPD-Jugendorganisation „Jusos“. Der Film nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer in Echtzeit und ohne Kameraschnitt mit in das Grauen vom 22. Juli.
Als der Abspann des Films lief, war die Beklemmung der etwa 80 Besucherinnen und Besucher förmlich greifbar. Nach einer kurzen Pause standen auf Einladung der Jusos Weser-Ems der Sprecher gegen Rechtsextremismus der SPD-Landtagsfraktion,Deniz Kurku, und ein Vertreter von Ibis e.V., ein Verein, der sich gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus einsetzt, dem Publikum in einem Filmgespräch Rede und Antwort. Im Verlauf des Gesprächs verurteilte der Abgeordnete Deniz Kurku Terroranschläge: „Es ist schwierig Worte für diesen Angriff auf die Menschlichkeit zu finden. Diese rechtsextreme terroristische Tat war abscheulich. Wir alle müssen dafür sorgen, dass Terror und Menschenhass keinen Platz in unserer Gesellschaft erhalten“, so Deniz Kurku.